29. Aug. 2017
Entscheidungsgrundlagen zum Abwenden eines Unentschiedens können zu heiklen Szenarien führen und für den ungeübten Betrachter sogar so wirken, als wäre etwas faul. So können Sie vorgehen, um Ärger zu vermeiden.
29. Aug. 2017
Entscheidungsgrundlagen zum Abwenden eines Unentschiedens können zu heiklen Szenarien führen und für den ungeübten Betrachter sogar so wirken, als wäre etwas faul. So können Sie vorgehen, um Ärger zu vermeiden.
Die meisten Leute bewerten Erfahrungen anhand der Momente, welche die größten Emotionen hervorrufen. Wir neigen dazu, alles andere zu vergessen – wir erinnern uns am besten an die Hochs und Tiefs.
Man nennt das „Peak-End Rule“ und diese Regel kann sowohl Freund als auch Feind sein. Sie ist ein Freund, wenn ein Spieler während der ersten Runden strauchelt und dann alles gibt und es doch noch in die Top 8 schafft. Sie ist ein Feind, wenn ein anderer Spieler mit dem gleichen Endstand auf dem neunten Platz landet.
Diese Momente werden in der Erinnerung dieser zwei Spieler die gesamte Spielerfahrung dominieren, also müssen Sie sehr sorgfältig damit umgehen.
Um das zu können, müssen Sie die Logik dahinter verstehen.
Das funktioniert folgendermaßen:
Zuerst wird der Anteil der von Gegnern gewonnenen Matches betrachtet (denn es ist besser, starke Spieler zu besiegen als schwache), dann wird der Anteil der vom Spieler gewonnenen Partien betrachtet (denn ein 2-0 ist besser als ein 2-1) und zu guter Letzt wird der Anteil der von Gegnern gewonnenen Partien betrachtet (denn es ist besser, Gegner zu schlagen, die ab und zu auch gewinnen).
Diese Kriterien sind nicht immer intuitiv. Frühe Niederlagen fallen stärker ins Gewicht als späte, Spieler können hinter Gegnern enden, die sie besiegt haben, Byes fließen nicht in die Berechnung der Anteile gewonnener Partien ein und so weiter.
Diese Eigentümlichkeiten können zu heiklen Szenarien führen und für den ungeübten Betrachter sogar so wirken, als wäre etwas faul.
Wie sollten Sie also am besten damit umgehen?
Sie sollten einen Plan für den Fall haben, dass beim Abwenden eines Unentschiedens Spannungen entstehen – wenn dadurch jemand beispielsweise aus den Top 8 verdrängt wird oder ein Spieler nur die letzte Runde verliert und auf Platz 4 endet.
1. Machen Sie sie irrelevant
Am einfachsten beugen Sie Streitigkeiten vor, indem Sie die Preise anhand der Anzahl der gewonnenen Matches vergeben. Auf diese Weise können Sie Spieler auch dazu animieren, bis zum Ende des Events mitzumachen.
Sie sollten nur beachten, dass Sie die Größe des Preispools im Voraus berechnen müssen. Nutzen Sie das praktische Online-Tool „Swiss Triangle“ – damit erhalten Sie eine Spielbilanz basierend auf den Teilnehmerzahlen.
2. Veröffentlichen Sie die Ergebnisse
Manchmal ist es nicht möglich, die Preise anhand der Anzahl der gewonnenen Matches zu vergeben – zum Beispiel, wenn anschließend an die Runden die Top 8 ausgespielt werden. In diesen Fällen sollten Sie alles so transparent wie möglich gestalten.
Die Entscheidungsgrundlagen zum Abwenden eines Unentschiedens erscheinen auf WER-Ausdrucken sowie in der Registerkarte „Standings“:
Witzige Tatsache für Besserwisser: Der Anteil der gewonnenen Matches aller Spieler wird auf 33 % aufgerundet, damit schlecht spielende Gegner beim Abwenden eines Unentschiedens keine zu große Rolle spielen.
Das sollte Ihnen dabei helfen, Spieler zu beruhigen, die bezweifeln, dass Sie alle Ergebnisse korrekt eingetragen haben.
3. Wecken Sie keine zu großen Erwartungen
Wie auch immer Sie beabsichtigen, die Preise zu verteilen, lassen Sie es die Spieler auf jeden Fall im Voraus wissen.
Hängen Sie Poster auf, auf denen die Regeln erklärt sind, und sprechen Sie das Thema bei Ankündigungen an. Wenn Sie keine Erwartungen wecken, die Sie nicht erfüllen können, dann werden weniger Spieler enttäuscht und unzufrieden sein.
Vergeben Sie Preise anhand der Anzahl der gewonnenen Matches, veröffentlichen Sie die Ergebnisse und wecken Sie keine zu großen Erwartungen – nutzen Sie diese Taktiken während Ihrer letzten Stunde der Vernichtung Standard Showdowns!