19. Okt. 2016
Mein erster Store läuft besser, als ich es mir jemals hätte erträumen können. Mein zweiter Store musste letzten Monat geschlossen werden. Was ist schief gelaufen?
19. Okt. 2016
Mein erster Store läuft besser, als ich es mir jemals hätte erträumen können. Mein zweiter Store musste letzten Monat geschlossen werden. Was ist schief gelaufen?
Einige Jahre nach der Gründung meines ersten Stores in Veracruz, Mexiko, gründete ich einen zweiten Store in Oaxaca. Mein Ziel: den Spaß und die Erlebnisse meines ersten Stores einer neuen Spielerschaft zugänglich machen.
Mein Store in Veracruz, Mexico
Beide Stores eröffneten unter ähnlichen Bedingungen: kaum lokale Konkurrenz, bereits viele aktive Spieler, die einen Store suchen, und ein Haufen potentielle Neukunden.
Mein zweiter Store, in Oaxaca, Mexiko
Nach zwei Jahren war ich an einem seltsamen Punkt angelangt. Mein zweiter Store kämpfte ums Überleben, während mein Hauptstore vor Spielern überlief.
Was ist schief gelaufen? Während ich die Schließung meines zweiten Stores abwickelte, fielen mir einige Dinge auf.
In meinem Hauptstore habe ich nicht nur täglich mit meinen Kunden zu tun, ich spiele auch regelmäßig mit ihnen und tausche mich mit ihnen aus. Dieser enge Kontakt ermöglicht es mir, ihre Wünsche früh zu erkennen: Welche Formate wollen sie spielen, was für Produkte würden sie gerne kaufen, was für Events würden sie gerne spielen.
Weil mein zweiter Store weit weg war, konnte ich mit der dortigen Community nicht denselben Kontakt halten. Ich verließ mich auf meinen Store-Manager, aber das ist nicht das Gleiche.
Ich hatte gehofft, dass es mir möglich wäre, über soziale Medien (WhatsApp und Facebook) eine Beziehung zur dortigen Community aufzubauen. Aber ich habe zu spät begriffen, dass soziale Medien eher für Einwegkommunikation geeignet sind. Sie können direkten Kundenkontakt einfach nicht ersetzen.
Seine Stammkundschaft glücklich zu machen, ist sehr wichtig, aber man darf dabei nicht vergessen, neue Spieler zu gewinnen.
Diesen Fehler habe ich bei beiden meiner Stores gemacht. In Veracruz kam irgendwann der Punkt, an dem meine Stammspieler aus persönlichen Gründen nicht mehr an Events teilnehmen konnten. Das schlug sich sofort spürbar in meinen Teilnehmerzahlen nieder. Ich musste neue Spieler gewinnen. Mit einigen Werbeaktionen und zusätzlichen Events ist mir das zum Glück gelungen.
In Oaxaca gab es derweil eine feste Gruppe von Stammspielern. Dort habe ich mich nie um Neukunden gekümmert. Als dann aber einige Stammspieler wegblieben, sank mein Umsatz beträchtlich. Dieses Mal reagierte ich nicht schnell genug und konnte mich davon nie wieder erholen.
Auf manches kann man sich nicht vorbereiten. Wichtig ist, dass man dann schnell Entscheidungen trifft und das Geschäft wieder auf die Beine bekommt.
Ich konnte den unerwarteten Erfolg meines ersten Stores gut ausnutzen, aber ich war nicht auf den Misserfolg meines zweiten Stores vorbereitet.
In Veracruz wuchs mein Kundenstamm schneller als erwartet. Es kamen so viele Leute, dass ich schnell keinen Platz mehr hatte.
Ich hatte geplant, erst nach frühestens 2 Jahren in größere Räume umzuziehen, aber da ich permanent ausgelastet war, konnte ich dieses Ziel schon nach einem Jahr erreichen.
In meinem zweiten Store lief es nicht so gut. Der Store-Manager hatte einen Unfall und fiel für längere Zeit aus. Ich musste schnellstmöglich einen Ersatz einstellen, konnte ihn aber nicht entsprechend anlernen.
Gleichzeitig gab es diverse Streiks und Unruhen in der Gegend, weshalb viele örtliche Geschäfte pleite gingen – so auch mein Store.
Es tut weh, einen Store zu schließen, aber manchmal geht es nicht anders. Viele erfolgreiche Geschäftsmänner sagen auch, dass Misserfolg der erste Schritt zum Erfolg ist. Ich hoffe, dass meine Geschichte Ihnen vielleicht bei Ihrem Erfolg helfen wird.
Zahlen und Fakten zum Store: Jr. Game (Veracruz)
Zahlen und Fakten zum Store: Jr. Game (Oaxaca) – Insolvent